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Dialog zwischen Handwerk und Politik

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Handwerkerfrühstück in Görlitz mit Michael Kretschmer und Stephan Meyer

Die Kreishandwerkerschaft Görlitz hatte gemeinsam mit der MIT, der Mittelstands- und Wirtschaftsunion im Landkreis Görlitz, Michael Kretschmer zum Handwerkerfrühstück eingeladen.

Das regionale Handwerk steht vor Herausforderungen, die Lösungsansätze brauchen. Um sich ein Bild der Praxis und der Realität machen zu können, ist der regelmäßige Austausch so wichtig. 40 Handwerker waren gekommen, um mit Michael Kretschmer und auch mit Landrat Dr. Stephan Meyer das Gespräch zu suchen. Schwerpunkte waren vor allem Themen wie die Gewinnung von Fachkräften, fehlende Auszubildende, Unternehmensnachfolge, die Energiewende oder bürokratischer Aufwand und Hürden. Auch die Wertschätzung einer Ausbildung im Handwerk und damit verbunden Berufsorientierung sowie die Vermittlung von fachlicher Kompetenz an den Schulen kamen zur Sprache.

Die geringere Mehrwertsteuer von sieben Prozent in der Gastronomie ist aus Sicht der Branche überlebenswichtig. Für den Erhalt des niedrigeren Mehrwertsteuersatzes gibt es bereits eine Initiative im Bundesrat, wie Michael Kretschmer berichtete.

Beim Thema Industriestrompreis gibt es sehr unterschiedliche Positionen. Die Handwerker fühlen sich bei der Subventionierung des Strompreises außen vorgelassen. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte im Mai ein mögliches Konzept vorgestellt, nachdem energieintensive Unternehmen nur sechs Cent pro Kilowattstunde Strom zahlen würden. Dieser Industriestrompreis aber noch nicht beschlossen. Hier machte Michael Kretschmer deutlich, dass das grundsätzliche Problem der insgesamt hohe Strompreis in Deutschland ist, mit dem wir nicht wettbewerbsfähig sind. In den USA zum Beispiel zahlt die Wirtschaft umgerechnet nur drei Cent für die Kilowattstunde. Eine Dauersubventionierung des Strompreises ist aus Sicht von Michael Kretschmer nicht sinnvoll. "Wir müssen wieder dazu kommen, in Deutschland preiswerten Strom zu erzeugen", sagte er. Zudem braucht es mehr Freiheit, weniger Bürokratie, niedrigere Steuersätze und dadurch insgesamt niedrigere Preise. Wir müssen wieder wettbewerbsfähig werden. Hier muss auch über Energie aus Atomkraft, heimisches Gas, Braunkohle bis 2038 gesprochen werden, bis die erneuerbaren Energien weiter ausgebaut sind.

Fotos: privat