ein guter Tag für Alstom in Görlitz

Straßenbahnen werden bei Alstom in Görlitz gebaut

Eine gute Woche für den Waggonbau

Erst im Januar 2023 hatte Michael Kretschmer einen Förderbescheid in Höhe von 33 Millionen Euro nach Görlitz gebracht - für die Anschaffung neuer Straßenbahnen samt Ausstattung. In einem gemeinsamen Auftrag beschaffen die Städte Görlitz, Leipzig und Zwickau insgesamt 39 neue Straßenbahnen. Den Zuschlag für den Bau hatte nach einer europaweiten Ausschreibung die Leipziger Firma HeiterBlick erhalten. Seit längerem gab es Verhandlungen, dass Teile dieses Auftrags vom Görlitzer Waggonbau umgesetzt werden. Dafür haben sich vor allem Oberbürgermeister Octavian Ursu und Michael Kretschmer eingesetzt, um den Görlitzer Waggonbau zu stabilisieren. Hier arbeiten aktuell knapp 800 Menschen. Dem Standort fehlten aber schlichtweg gute Aufträge, so dass eine Streichung von Arbeitsplätzen im Raum stand.

Nachdem bereits am 18. März durch eine Einigung zwischen IG Metall und Alstom der ursprünglich geplante Stellenabbau gestoppt werden konnte, freut sich der Standort Görlitz jetzt auch über einen neuen Großauftrag. Denn eine Woche später ist klar: Hier werden die neuen Straßenbahnen gebaut. Der Leipziger Straßenbauer HeiterBlick und Alstom haben eine Vereinbarung getroffen. Dieser Auftrag für Görlitz umfasst nun unter anderem die Fertigung von Rohbauten sowie die Lackierung der Wagenkästen mit einem Volumen von ca. 30 Millionen Euro.

Den Start der Arbeiten feierten der Görlitzer Werksleiter Jens Koep, HeiterBlick-Geschäftsführer Samuel Kermelk, Oberbürgermeister Octavian Ursu, Landrat Stephan Meyer und Michael Kretschmer im Alstom-Werk in Görlitz. Zum symbolischen Arbeitsauftakt durften die fünf Herren eine Schweißnaht setzen. „Und das 34 Jahre nach meiner polytechnischen Arbeit in diesem Werk“, merkte Michael Kretschmer an. „Ich freue mich sehr, dass es ein so breites Bündnis gibt“, lobt er die Zusammenarbeit von Leipzig, Görlitz und Zwickau. „Das hat die kommunale Familie allein initiiert.“ Jetzt bleibt der Großteil der Aufträge in Sachsen, ein Teil kommt sogar nach Görlitz: „Das ist nicht selbstverständlich.“

Der Zeitplan für die Görlitzer Bahnen steht nach wie vor: „Bis jetzt gibt es keine Verzögerungen“, sagt André Wendler, Geschäftsführer der Görlitzer Verkehrsbetriebe (GVB). Er erklärte, dass die erste Bahn im Frühling 2025 nach Görlitz kommt und bis Ende 2025 alle acht. Dieser Plan stehe bisher, bestätigt Kermelk.